Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Michael S. Bendix und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Jakob Groothoff, der mit seiner Band Lafote gerade das extrem aufregende Indierock-Debüt „Fin“ veröffentlicht hat.
Jakob: Eine recht zärtliche Platte. Der Gesang und die Bässe gefallen mir sehr. Und der Kitsch bleibt cool, das ist gut. Eine gute Platte zum Auflegen, wenn es gewittert.
Carsten: Hatte Tom Krell zuletzt etwas verloren. So folgerichtig seine Entwicklung zum großgestigen R’n’B-Pop auch war, ging mir zuletzt bei „Care“ dann doch die rosige Gesichtsfarbe aus. Hier kehrt er an den dunkleren Ort zurück, an dem ich mich wohl immer noch befinde – und schon ist HTDW für mich Schönheit der Chatrunde. An Toms Hand gehe ich bei „False Skull 1“ dann auch in den Club.
Michael: Bin dabei. Die Platte hält einen stärker auf Distanz als der Vorgänger, komme da trotzdem wieder besser ran – vielleicht, weil Krell seinen Sound etwas entglättet und die ausladenden Popgesten stärker wirken. Sie sind von teils klaustrophober Düsternis ummantelt.
Mitja: HTDW ist experimentierfreudig wie eh und je, weshalb ich auch bei dieser Platte etwas zwiegespalten bin. Wenn das Experiement wie im letzten Teil von „False Skull 1” in eine Techno-Bedrohung ausartet, wird es mir spätestens an dieser Stelle zu wirr. Wann oder wie soll man das Album denn nun hören?
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