Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Verena Reygers und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: die Hamburgerin Kiddo Kat, die gerade das Debütalbum „Piece of Cake“ veröffentlicht hat und deren beatbetonter Pop dem internationalen Vergleich locker standhält.
Kiddo Kat: Habe das Album um 2 Uhr nachts im Auto auf der Autobahn gehört – perfekter Soundtrack! Schöne schwebende Klangwelten mit viel Dynamik in melancholischer Stimmung, super geschmackvoll arrangiert. Dazu schon fast eher gesprochene als gesungene Vocals, die für meinen Geschmack hier und da auch mal mehr Power vertragen könnten.
Mitja: Nachts auf der Autobahn hätte ich etwas Sorge, einzuschlafen – allerdings nicht aus Langeweile, sondern weil die Songs so schön und simpel sind, dass ihre Harmonie eine leicht einschläfernde Wirkung auf mich hat. Bei einem Nickerchen in der Sonne lässt mich das Album aber tatsächlich von Island träumen, dessen Charme es galant in die deutsche Popmusik transportiert.
Verena: Respekt, denn derart entschleunigter Songwriterpop wie bei dem Berliner Thomas Kaczerowski kann schnell im Graben gähnender Langeweile landen. Dagegen hat 3 Sekunden Island aber ein paar Ausreißer unter den Felgen: „Emilie“ und „Division“ verändern noch mal auf interessante Art die Landschaft dieser Platte.
Carsten: Was habe ich mit dieser Platte gekämpft: spannender Typ, ganz und gar eigener Ansatz – doch bei seinen Texten, sträubt sich etwas in mir. Nach dem Chat reise ich eher in die entgegengesetzte Richtung.
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